Lebendige Flussauen

Naturschutzgroßprojekt Mittelelbe – Schwarze Elster

ZUM VORTRAG

Landkreis, 27.1.2024 Am Samstagnachmittag des  27. April trafen sich weit über 20 Personen bei herrlichem Frühlingswetter am Wasserschloss Gorsdorf-Hemsendorf an der Schwarzen Elster, um sich über das Naturschutzgroßprojekt Mittelelbe – Schwarze Elster vor Ort informieren zu lassen.

 

Das Team der Heinz Sielmann Stiftung um Dr. Heiko Schumacher plant schon seit gut vier Jahren mit den entsprechenden Partnern und Fachbehörden von Land und Bund die Renaturierung eines ca. 50 Quadratmeter großen Gebietes zwischen Pretzsch und Gallin sowie der Schwarzen Elster bis Jessen. So waren auch Vertreter*innen des Biosphärenreservates Mittelelbe an der Exkursion beteiligt.

 

Projektleiter Manuel Neukirchen erläuterte zu Beginn die Pläne für die Maßnahmen an der Schwarzen Elster. Die ehemals für den schnelleren Abfluss von Wasser aus dem Tagebau begradigte Elster soll ihre Flussschlaufen und teilweise ihr altes Flussbett wiederbekommen. Durch geplante Stauflächen soll das Grundwasser wieder bis zu einem halben Meter angehoben werden und somit öfter eine Überflutung der Auenlandschaften und Altgewässer ermöglichen. Der Grund: Flora und Fauna sowie Lebensräume für Tiere an Flüssen müssen dringend erhalten bleiben.

 

Wo dies geplant und und in den nächsten bis zu fünf Jahren umgesetzt werden soll, zeigte das Team dann bei einer sieben Kilometer langen Wanderung auf Deichen und Auen entlang der Schwarzen Elster. Mit bloßem Auge konnte man beim genaueren Hinsehen an vielen Stellen die alten Flussläufe und Schlaufen erkennen und an diesem Tag auch etliche Wildtiere beobachten.

 

Ernüchtert wurden die Teilnehmenden durch die Informationen, dass das Planungsgenehmigungs- und Ausschreibungsverfahren einen Hauptanteil an Zeit des Projektes benötigt und sichtbare Veränderungen realistisch erst bis in zehn Jahren zu erkennen seien. Wolfgang Nebel vom NABU Kreisverband Wittenberg nutzte die Gelegenheit und lud zum erneuten Treffen an der dann veränderten Schwarzen Elster ein.

 

Weitere Führungen an verschiedenen Orten des Projektes (Gebiet der Elbe) sind von der H. Sielmann Stiftung geplant.

ZUR EXKURSION

Landkreis Wittenberg, 25.01.2024 Seltene Arten wie Bekassine, Eisvogel, Rotbauchunke und Großer Feuerfalter sind in den Flussauen der Elbe zu Hause. Dies gilt auch für den Unterlauf der Schwarzen Elster. Doch Flora und Fauna sind stark bedroht, denn Eingriffe des Menschen wie Deichbau, Laufverkürzungen und Flussbegradigungen führen zur Entkoppelung von Fluss und Auen. Jährlich gräbt die Elbe ihr Flussbett um ca. 2,5 cm tiefer, deshalb sinkt der Grundwasserspiegel und die Flussauen trocknen aus. Die Schwarze Elster wurde vor etlicher Zeit begradigt und erhöht somit ihre Fließgeschwindigkeit. Dieser voranschreitenden Nachteile für die Flüsse und die angrenzenden Gebiete soll Einhalt geboten werden.

 

Das Naturschutzgroßprojekt wird von der EU, dem Bund und der Heinz Sielmann Stiftung getragenen. Seit 2020 laufen die Planungen. Ab 2025 soll die langwierige Umsetzung zwischen Gallin und Jessen und um Bösewig konkret angegangen werden. Bis 2032 sollen erste wichtige Erfolge zu sehen sein: Auen und alte Flussläufe der Schwarzen Elster und Elbe werden wieder bewässert. 

 

Projektleiter Dr. Heiko Schumacher von der Heinz Sielmann Stiftung berichtete am 25. Januar über die Entstehung des Projekts und die derzeitige Planungsphase sowie die Ziele .

 

Fotos und Text: Wolfgang Nebel